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– 19 Uhr, sonnig, kalt
6° draußen. Sonne, Wind von rechts, leichte weiße
Schaumkrönchen.
Die Heizung stelle ich immer wieder einen Millimeter höher,
insgesamt schon 1 cm weiter rechts als der rote Pfeil, aber es bleibt immer
kalt, außer, wenn wir mal die Balkontür aufgemacht hatten. Zu warm sollte es
aber nachts auch nicht sein.
Wir dürfen eine Stunde länger schlafen, aber das nützt gar
nix, denn wir können ja nirgendwo hin.
Es ist ein rosa Morgen, heute wird es schön.
Beim Frühstück ist voll. Wir sitzen bei Gay aus Cruisecritic
und noch jemand, der ein bisschen Deutsch kann. Das ist bei vielen der Fall,
ein paar Brocken kann fast jeder. Dann Maria und Jim, Florida, ursprünglich aus
Portugal.
Und viele Leute leben in retired communities. Man zieht also
dem Alter entsprechend irgendwo hin. Die mischen sich nicht.
Sonne, es sieht aus wie in Norwegen.
Zwischen 10 und 10:15 sollten wir zur Immigration kommen. Um
9:50 rufen sie schon alle auf, die noch nicht da waren. Wir Außerirdische sind
ja nur 400 Personen, das geht schnell. Wir stehen 15 Min. in einer Schlange,
sehr geregelt, schon am Anfang ist es nicht erlaubt, dass Mann den Pass von
Frau in der Hemdentasche hat, bitte jeder seinen Pass, seinen ausgefüllten
grünen Zettel, seine Seapasscard und sein Esta in der Hand halten!!! 4 Leute
sind für uns zuständig.
Nach dem Stempel im Pass bekommt jeder einen Aufkleber auf
die Karte, damit sie am Ausgang sehen, dass man auch ordentlich registriert
ist, danach ein Tenderticket. Wir bekommen Nr. 12.
Eben noch fertigmachen und runter ins Zentrum. Dort rufen sie grade Nr.
5 auf. Ok, reicht noch für eine Zimtschnecke. Dort sehe ich, dass die
Amerikaner neben uns Nummer 23 und Nr. 26 für ihren Tender haben. Auch du
dickes Ei, da haben wir ja mal wieder Glück gehabt. Wir „Ausländer“ hinten
haben wohl die niedrigen Nummern bekommen.
Ein Mann fragt einen anderen, ob das dort drüben noch
Halifax wäre… uiuiuiui
Schöne Aussichten.
Nach 10:30 werden wir aufgerufen.
5 Min. Bootsfahrt. Im
Gebäude ist wieder wifi, und wen trifft man da an? ;-) Die Üblichen.
Drüben ist eine andere Insel, Bar Island, zu der führt ein
Weg bei low tide. Das ist heute Nachmittag um 4:20 Uhr. Jetzt ist noch alles
voller Wasser. Sie haben 15 feet Unterschied.
Da ist später irgendwo ein Weg. |
Wir drehen eine kurze Runde und fotografieren, aber was zu
richtiges zu essen finden wir nicht wirklich. Ein Stückchen gegen das Verhungern im Bus.
Spätestens um 12:45 sollte man in der Line stehen. Alles
organisiert. Die Sitze sind nicht wirklich bequem. Holzbänke. Christian ist ja
nicht ganz schmal, und die letzte Frau, die kommt (ebenfalls nicht ganz schmal),
beschwert sich, dass sie neben ihm nicht richtig sitzen kann. Tja, früher
kommen wäre ratsam. Beide sind nicht
wirklich glücklich.
Unsere Fahrerin heißt Paula, ist grau und sicher Rentnerin
im Nebenjob, redet die ganze Zeit ohne Unterlass. Sie begrüßt uns mit Welcome
to Paradise, denn der Ort hieß bis 1918 Eden, und sie meint, dass man am Ende
der Tour gerne noch hier bleiben würde. Stimmt. Aber nur, wenn sie dann aufhört
zu reden.
1796 wurde der Ort gegründet. Bar Harbor liegt auf der Insel
Mount Desert Island.
Früher war es Erholungsort für die oberen Zehntausend; Rockefeller
hat die Straßen bauen lassen.
1947 hatten sie ein Feuer, ein größeres Gebiet ist verbrannt.
Aber nur auf einer Seite einer Straße. Die Häuser auf der anderen Seite wurden
verschont.
5200 Einwohner, aber 5 Millionen Touristen.
Champlain hat 1604 der Insel den Namen gegeben und eine sehr
detaillierte Karte gezeichnet.
Wir fahren bergauf. Oben auf dem Cadillac Mountain bekommen
wir ganze 15 Min Zeit, nachdem sie uns vorher schon indoktriniert hat, dass
doch alle pünktlich wieder zurückkommen sollen, damit die anderen nicht warten
müssen….
Das war eine Art von Tierquälerei oder Nötigung oder was man
auch immer daraus machen will… - 15 min mit ständigem Blick auf die Uhr dort oben
bei dieser Aussicht! – das gibt einen Kommentar irgendwo, muss mal suchen. So
eine GIGANTISCHE Aussicht!!! Man kann doch gar nicht so schnell gucken!
Außerdem gibt es da noch Wege durch die Felsen, um in die verschiedenen Richtungen
zu gucken. Gemein ohne Ende!
Da sieht man schon den Weg. |
Wir sind tatsächlich alle 1 Min. vor Ende der 15 Min da und
werden brav gelobt und müssen uns selbst beklatschen. Kindergarten?
Es steht also fest, dass wir hier nochmal her müssen und ein
Auto brauchen. So geht’s nicht.
Der Acadia Nat. Park hieß mal Lafayette, dieser hatte aber
gar nichts damit zu tun, lange Geschichte, wie er wieder umbenannt wurde. Es
gibt ein Buch Evangeline, das erzählt die Geschichte der Acadier, die dann
irgendwann auch in New Orleans ankamen, die Cajuns.
Der nächste Halt ist unten in einem Botanischen Garten. Das hätten sie sich grade sparen können, die Zeit hätte oben mehr gebracht. Die Pflanzen waren ja alle schon verblüht. Immerhin positiv war die Klo-Möglichkeit.
ein Biberdamm |
Noch ein Stück weiter halten wir am Thunder Hole. In dem Loch donnerts tatsächlich, wenn das Wasser da hineinknallt.
Auf dem Rückweg passieren wir das Jackson Laboratory, eine
wichtige Institution für medizinische Forschungen, besonders Krebsforschung.
Zurück in der Stadt haben wir grade gegenüber den vielgelobten
Heidelbeerpie probiert.
Axel hat grade seit 2 Tagen Whatsapp, dieses den
Kindern mitgeteilt und bekommt, während ich noch nicht mal das wifi angezeigt
bekomme, vom nicht gesprächigen Kind eine lange Nachricht, dass die Hochzeit
mit Bewirtung von ca. 120 Personen wohl mindestens 10000 € kosten wird. Was
interessiert uns das jetzt in Bar Harbor? Mich = null. Axel: hat jetzt den Rest
des Tages was zu überlegen, wie viel wir davon übernehmen werden. Ich vergesse es gleich wieder.
Noch ein bisschen bummeln, der Ort wird leerer. Das Licht
wird schöner, weil die Sonne sinkt.
der Weg rüber ist frei |
Nochmal ins Internet, wen trifft man da? :-) Immer dieselben ;-).
Und jetzt komme ich endlich wieder in facebook, ich muss doch noch mit dem
Wetter angeben. Das ist wirklich nur outstanding!
Der nächste Tender ist das Whalewatchingboot. Wir sitzen
oben drauf im Sonnenuntergang.
Briefmarken und Postkarten haben wir gekauft.
Abfahrt ist um 19:00 Uhr, im Schiff ist es total ruhig, weil
alle entweder essen oder in der Show sind. Leise gedreht und los. Zum ersten
Mal, seitdem ich auf diesem Schiff bin, bin ich auf der Promenade!! Der Balkon
ist dran schuld. Wir laufen im Dunkeln vorne herum, da ist nicht abgesperrt.
Der Anker wird hochgezogen, das klingt im Dunkeln ein bisschen schaurig. Wir
hätten auch aufs Helideck gekonnt, aber im Dunkeln muss das nicht sein….
Die Show ist für Amis, wir verstehen beim Kurzbesuch wenig.
Heute essen wir erst um 7:30, weil ich beim Auslaufen gucken
wollte, aber leider ist es ziemlich dunkel :-),
nur der Vollmond scheint wunderschön.
Beim Essen sitzen wir hinten an der Rennstrecke, neben uns die Leute
sagten fast gar nix, reden nur ganz leise, verheimlichen bis zum Ende, dass sie
Österreicher sind und uns verstehen; aber wegen einem vielsagenden Blick am
Anfang hatte ich mir das gedacht.
Wir reservieren beim Rausgehen für den Rest der Reise für
6:15 Uhr dort hinten. Abwarten, was daraus wird.
Später war noch Linedance und Westernparty im Safariclub,
aber da waren wir schon bettfertig.
Ich hatte bisher noch nichts aufgeschrieben, diesmal ist
einfach keine Zeit dafür. Es wäre mal wieder eine TA fällig, wir sind ja total
im Stress….
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