Sonntag, 18. Oktober 2015

18.10.15 Ausflug und Quebec

Bis 3:15 Uhr habe ich es geschafft, zu schlafen. Ein paar Bilder übertragen, die anderen angeguckt. Ich hab ja den Wasserfall drauf, cool!

Um 5 Uhr gab‘s dann Frühstück im Bett: Kaffee und Kekse. Das Frühstück unten ist ja erst um 8 Uhr.

Das Bad ist nagelneu, auch Teppich und Bett. Es mieft irgendwie immer, aber wenn man im Zimmer drin ist, fällt es nicht mehr auf. Das Fenster sind eigentlich zwei Fenster mit je einfachen Scheiben. Kalt ist es draußen!

Noch ein bisschen Zeitung lesen, der Focus soll ja nicht umsonst so weit gereist sein… aber ich habe keine Lust mehr auf die Themen, die grade „dran“ sind; auch wenn der Focus meiner Meinung nach ziemlich objektiv und von allen Seiten betrachtet schreibt (das war jetzt die Schleichwerbung). Auch den Kurzzeit-Pflegeplatz für Mama suchen betrifft mich hier nicht, ich bin dann mal weg…; (meine Schwester hat zwei zur Auswahl und die Auswahl trifft sich dann von alleine, eins war voll).

Das Frühstück: war gut. Man kriegt eine Sorte Getränk, entweder Saft oder Kaffee, aber davon so viel man will. Zum Essen wählt man sich eine Variante aus der Karte aus. Die Butter ist auf den Toasts schon drauf, und diese sind doppelt so dick wie normal, deshalb reicht auch einer zum Ei.
Es füllt sich, anscheinend ist das Hotel gut belegt.

Sonne scheint, es ist gute Luft und saukalt.



Wir machen einen Spaziergang rüber, wo später die Serenade anlegen soll. Vor dem Ausflug ist noch dafür Zeit. Ok, die 20 Minuten morgen laufen – das geht auch mit Koffern, es ist alles glatt für die Rollen. Allerdings dann mit Handschuhen.

Zurück am Hotel noch schnell gucken, wo die Serenade grade ist. Drüben liegen Regatta und Maasdam.

Um 10 sollen wir am Hotel abgeholt werden. Warten. Um 10 nach kommt ein Reisebus mit einigen Leuten drin, vermutlich von den Schiffen. Wir sammeln noch ein paar Leute auf, dann kommen wir pünktlich los.

Der Fahrer heißt Francois Paré. Er ist der einzige guide hier, der direkt aus Beaupré stammt, wo wir später hin fahren. Ein richtiger Local. Früher trugen alle aus einem Ort den gleichen Nachnamen, deshalb weiß hier jeder, wo er herkommt, wenn er seinen Namen sagt.

Während der Fahrt aus Quebec raus sehen wir die Serenade schön kommen.
 95 % der Bewohner hier sind französisch, weiß und katholisch. Wie viele Einwohner hab ich nicht aufgeschrieben.

Champlain, der Gründer der Stadt, steht ja als Denkmal oben am Chateau. Der hat aber nicht sein eigenes Gesicht, sondern das eines französischen Gefangenen. Bei einem Brand war das ‚richtige‘ Denkmal verlorengegangen. Quebec wurde 1608 gegründet.

Jaques Cartier war schon früher, schon 1535 war er hier in Stadacona, dem Huronendorf.. Auf dieser zweiten Reise nach Kanada ist er bis nach Montreal gekommen. Das ist jetzt aus dem Internet, wenn unser Francois das auch erzählt hat – dann war es zu viel und wir nicht so aufnahmefähig. Ein Jahr später schon wäre er hier auf die Insel, Ile de Orleans, gekommen, wo wir jetzt über die Brücke rüber hinfahren. Die Brücke ist von 1935 und 4,4 km lang.

Ile de Orleans: 25 x 5 Meilen groß. Jeder kennt jeden. Sie ist sehr fruchtbar, unterwegs
sind Felder mit Erdbeerpflanzen. Äpfel und Kartoffeln werden auch viele angebaut. Ein angenehmes Inselchen. Hier machen auch Leute aus Quebec gerne mal Urlaub.

Wir wurden zu einer Chocolaterie gebracht, am Ende mit Ausblick durch die Durch die Büsche nach Quebec rüber, wo die Serenade grade einparkt.
 

(heute spinnt das Programm wieder und boykottiert mich, macht mit den Fotos was es will)
Sie haben ziemlich teure Pralinen…. Nach einer relativ kurzen Zeit, wo das Lädchen Großbetrieb hat, fahren wir wieder zurück, bei schönem Wetter, mit Ausblick auf wunderschöne Bäume, vor allem drüben am anderen Ufer.

Als wir über die Brücke rüber sind, entscheidet er spontan, dass wir beim Wasserfall halten, denn es ist grade nur ein Bus da.

Hier gibt’s auch Farben!
Montmorency Wasserfall ist 1,5 mal so hoch wie die Niagarafälle. Das glaubt man nicht, weil die Perspektive ihn klein scheinen lässt. Wiki sagt, er ist 83 m hoch, 30 m höher als die Niagaras.

Wir bekommen Zeit von 11:25 bis 12:15 Uhr. Das sind ganze 45 Minuten! Natürlich hat er vorher im Bus uns auf Linie gebracht, dass wir pünktlich zurück sein sollen.

Mit der knappen Zeit wie bei Hurtigrute muss man die Seilbahn nehmen. Es gäbe auch noch die Treppe…. Wir stürmen rein, kaufen Karten (22 CAD hin und rück für zwei), stehen an, fahren hoch, laufen rüber, weiter hoch bis zur bzw. auf die Brücke, genießen die Aussicht, brauchen Handschuhe, fühlen uns gehetzt, wir müssen schon wieder zurück, da ist noch das hübsche Haus mit einem Shop usw., ich bevorzuge aber den Hintereingang zur Toilette, dann stehen wir rechtzeitig wieder an der Seilbahn. Punktlandung. Aber einige brauchen länger….

Und jetzt die Fotos dazu:                                             




Das hübsche Haus, Manoir, ist auch ein Restaurant und ein Visitor Center, im Shop kann man Kletterausrüstung kaufen. Prince Edward, der Vater von Queen Victoria, wohnte in den Sommern hier, wenn er hier war; es wurde 1993 durch ein Feuer zerstört und 94 wieder aufgebaut.

Der Wasserfall friert im Winter zu, dann kann man hier Eisklettern.

Hier war der wärmste September seit 75 Jahren, sie hatten oft bis 30°. Und wir profitieren jetzt davon :-). Hier gibt’s tolle Farben!

Die erste Seilbahn gab es schon ab 1901; 1993 flog ein Helikopter ins Kabel und stürzte ab; die letzte Renovierung war 2013. Dabei wurde auch eine Zipline gebaut.

Die Brücke oben drüber ist schon von 1926.

Hier war eins der ersten Wasserkraftwerke in Kanada, nebenan am kleineren Wasserfall. Es ist aber nicht mehr in Betrieb, aber mehrere weiter oben am Montmorency Fluss.

Übrigens haben sie auch einen schönen Fahrradweg von Quebec, mindestens bis zu den Wasserfällen.

Dann erzählte er uns noch vom großen Stromausfall. Hier war alles in Ordnung, denn sie hatten Schnee. Das vertragen die Kabel. In anderen Gegenden war es aber Eisregen, Eis am Kabel wurde zu schwer, dadurch krachten die Kabel und es gab Stromausfall überall.

Farbige Dächer gibts, weil hier oft Nebel ist. Sieht man besser, logisch.

Francois ist ein guter Guide ;-). Immer bedacht, dass wir vor dem anderen Bus da sind. (Dann ist er auch schneller fertig). Und hier kann er den Betroffenen nett vermitteln, dass sie zu spät waren. Das nennt man Erziehung. Mit der Zeit fällt er aber immer mehr in ein Englisch mit französischem Akzent. Überstehen wir auch, wir hatten ja dieses Jahr schon englisch mit spanischem Slang. Man übt…

Die nächste Station ist ein Kupferstichmuseum… Diese Bezeichnung passt, denn die Kupferplatten werden von hinten ausgestochen. Es ist ein Familienbetrieb. Sie produzieren viele Bilder für Kirchen, später sehen wir noch was an Türen. Der Vater, gestorben 97, hat über viele Jahre 50 Bilder vom Leben Jesu gemacht, die sind hinten ausgestellt.


Wir nehmen einen Teller mit Segelschiff fürs Wohnzimmer mit. Der kommt neben den Mosaikteller aus Jerusalem.
Jetzt ist schon 13:15 und der Hunger meldet sich. Wir fahren die älteste Straße in Kanada entlang, an wunderschönen Bäumen vorbei, Farben ohne Ende, auch some snowflakes sind on the way. Es ist nicht weit bis Chez Marie, dort gibt es Holzofenbrot und süße Zimtschnecken und anderes.
Je me souviens – ich erinnere mich. Daran, dass ich französisch und was anderes bin als der Rest von Kanada.

Etwas Zeit zum Essen, dann geht’s schon weiter, die alte Straße entlang nach Beaupré.

Einmal um die Kirche herum, über die Schienen auf den Parkplatz. Hier gibt’s eine Bahnverbindung von Quebec an den Wasserfällen vorbei am Fluss entlang bis Baie-Saint-Paul, das ist der halbe Weg zum Saguenay-Fjord.

Sonne, blauer Himmel, viele Farben und nur 35 Minuten Zeit für die Kirche und alles drumherum.
Wieder zu wenig. Reicht aber für viele Bilder und eine Ansichtskarte.

der Fotograf fotografiert das:


Warum steht hier so eine Kirche? Kurz gesagt: es ist ein Wallfahrtsort, sowas wie Lourdes. Gewidmet ist sie Anna, der Mutter von Maria. 1922 war die vorige Kirche abgebrannt, bis 1926 wurde die jetzige gebaut. Die Türme sind 91 m hoch. Und an den Türen ist das Kupfer von dem Familienbetrieb:


Im Wald ist ein Kreuzweg mit lebensgroßen Bronzefiguren gebaut.

Zurück im Bus zeigt er uns im Bus Bilder vom Winter in Kanada, während wir auf die letzten Leute warten.

Dann geht’s zurück, weiterhin mit vielen Informationen.

Im Winter haben sie am dritten Wochenende im Februar einen Ice-Carnival. Es gibt Wettbewerbe beim Eisfiguren-bauen ua.

Zu den Steuern sagt er auch was: Sie haben 5% federal tax. Die kommt auf alles. Dann hat jede Stadt oder jedes Gebiet noch eine eigene Steuer, in Quebec sind das 9,25%, d.h. die Steuer wird nochmal besteuert. Bescheuert, passt dazu.

Den Rest von meinen Notizen weiß ich nicht mehr, es gibt wirklich unglaublich viele Informationen. Ich würde gerne nochmal dahin und mit dem Zug fahren…. Soweit es geht.

Weil es schon ziemlich spät war, sind wir an der Ecke von unserem Hotel als erste aus dem Bus rausgehüpft, 15:20 – wir haben ja einen Termin um 16 Uhr.

Dazu mussten wir uns dann doch etwas beeilen, denn wir sind „unten rum“ in Richtung Chateau; es gab keinen Weg mehr hoch. Dabei entdeckten wir im Vorbeigehen das angemalte Haus, klasse! Es geht steil und steiler, Treppen, puh, ich verdiene mir grade den Kuchen!



Wo ist der Eingang zum Restaurant vom Fairmont Hotel??? Unten ist ein Subway, nachdem wir links und rechts nichts gefunden hatten, versuchten wir es mal da. Eigentlich kann man nicht von hier rein, nur von der anderen Seite, aber die Tür ging mal auf, wir fanden den Weg hoch. Ui.
Vorne fragten Amerikanerinnen nach einer Gruppe, die Bedienung fragte: Group Grebe?, die Damen sagten Ja, ich sagte dazu Nein, das sind wir! Sie gehörten wahrscheinlich zum Cruisecritictreffen, das in einem dunklen Nebenraum stattfand. Ein Haufen Leute saß darin. Wir durften bis ganz nach hinten durchgehen, bis an die Ecke, dort waren wir eben auch schon, nur eben einen Stock tiefer draußen. Gemütlich.





Waltraud, Johann, Peter, Edda und zwei weitere Wormser, von denen ich schon wieder die Namen vergessen habe, und wir. Es gab viel zu erzählen, drüben wurde die andere Seite des Flusses immer oranger, die Kaffees und die Kuchen waren bald alle, und als die Bedienungen fragten, ob wir jetzt noch was wollten, wussten wir, wir sollten dann mal das Feld räumen. Von 4 bis nach 5 war nicht lang. Aber die Rechnung saftig, für 8 Leute 180 $ inkl. Tip. Für jeden das teuerste Stück Kuchen ever. Kaffee wurde nachgeschenkt und Wasser gabs dazu.
Da ist der Eingang, den wir nicht gefunden hatten :-)


Petit Champlain
Draußen war noch ein kleiner Spaziergang nötig, aber gut verpackt, es ist frisch, vor zum Champlain Denkmal, Aussicht genießen, runter in Petit Champlain, was für ein hübsches Gässchen, inzwischen sind die Touris alle weg und man sieht was, sehr nett. Keine Hektik mehr, nur kalt.
Das schönste Motiv der Stadt
Dann tutete es, deshalb zog es uns plötzlich Richtung Wasser. Die Maasdam wollte sich verabschieden, aber wir durften erst noch ein paar Takte frieren, bis sie dann drehte und unter Getute abfuhr.





Zum Aufwärmen waren wir mal zurück im Hotel, noch ein Bier in der Tankstelle gekauft, dann sind wir los auf der Suche nach Abendessen. Diesmal blieben wir in unserer Straße, ziemlich hinten, als jemand aus einer Tür rauskam und meinte: It’s very good, sind wir einfach da rein. Klein und ein bisschen klebrig. Und zu viel, nicht alles geschafft. Aber gut!

Nachts war ein dauerndes Brummen zu hören. Ist das etwa das Schiff???

(Ja, in den Häfen hörte man es immer, besonders in Portland fiel es auf. Das ist nicht angenehm!)

1 Kommentar:

  1. Anonym10.1.16

    Ja, es war teuer im Fairmont Hotel.
    Aber den teuersten Tee/Kaffee und Schnittchen hatten wir im Burj al Arab in Dubai!

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